Stunde der Mädchen

Burkina Faso: Mit Wissen gegen das Virus

Hände waschen, Maske tragen, Abstand halten: Mädchen wie Roufaïata, 14, und Kaligueta, 15, lernen, wie sie sich vor Covid-19 schützen können – und geben dieses Wissen in der Schule weiter

Roufaïata: Händewaschen am Tippy Tap
© Plan International

Zwei Stöcke, ein Wasserkanister, eine Schnur und ein Holzstück: Diese Teile baut Roufaïata, 14, geschickt zu einem „Tippy Tap“, einem einfachen Handwaschgerät, zusammen. Dabei hat sie ein großes Publikum – ihre 60 Klassenkameraden und Lehrer verfolgen jeden Handgriff aufmerksam. Roufaïata lässt sich davon nicht einschüchtern, sie lächelt hinter ihrer Maske. Und zeigt ihren Klassenkameraden auch gleich noch, wie man die Hände richtig wäscht. Dafür bekommt sie ein Lob vom Schulleiter: „Super, Roufaïata, du beherrschst die Technik perfekt!“ 

Die Schulen waren auch in Burkina Faso wegen der Corona-Pandemie lange geschlossen. Das einfallsreiche Mädchen hat in dieser Zeit an einem Workshop von Plan International zu Hygienemaßnahmen und Infektionsschutz teilgenommen. Ihr dort erlerntes Wissen gibt sie gern weiter. Denn es ist ihr wichtig, zur Schule zu gehen. „Früher gab es in der Schule keine Seife. Wir wuschen uns die Hände direkt in einem Eimer – deshalb mussten wir das Wasser oft wegkippen und neues holen“, sagt die Schülerin, die in die 5. Klasse geht. Dabei ist Wasser ein äußerst knappes Gut im trockenen Burkina Faso: Ein Drittel der ländlichen Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, noch mehr Familien haben keinen Zugang zu sanitären Anlagen. Die wirtschaftliche Situation ist angespannt, die Ernte reicht oft kaum zum Überleben. Roufaïata weiß, dass Bildung der einzige Ausweg aus der Armutsspirale ist. Deshalb ist sie froh, dass ihre Mitschülerinnen und Mitschüler und sie sich jetzt in einer sicheren und sauberen Umgebung auf die Prüfungen vorbereiten können. 

Masken für die ganze Familie

„Ich weiß, dass wir uns vor dieser Krankheit schützen müssen“, sagt auch die 15-jährige Kaligueta. Das Plan-Patenkind war ebenfalls bei einem der Hygiene-Trainings zum Schutz vor Covid-19 dabei. In der Region, in der Kaliguetas Dorf liegt, ist das Übertragungsrisiko hoch. Dort leben Zehntausende Binnenvertriebene, die vor Auseinandersetzungen zwischen Regierungskräften, kriminellen Banden und radikalen Glaubensgruppen geflohen sind. Mit Postern und offenen Diskussionen klären Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Plan International über das Corona-Virus auf. Über 11.000 Patenkinder und ihre Familien wurden damit allein in der Region erreicht. Die AHA-Regel hat Kaligueta so schnell gelernt: „Ich muss eine Maske tragen, meine Hände mit Seife waschen und Abstand zu anderen halten.“ Im Hof ihrer Familie wurde auch ein Tippy Tap aufgestellt. „Mein Vater ist Schneider, er hat für die ganze Familie Masken genäht“, erzählt sie. 

Lernen mit Maske in Burkina Faso
© Plan International

Yampiou möchte Lehrerin werden

Yampiou, 12, besuchte eine der „Speed Schools“, die bereits im Mai vor allen anderen Schulen wieder öffnen durften. Plan International bekam von der Regierung die Erlaubnis dazu, weil alle vorbeugenden Maßnahmen zum Schutz der Kinder und Lehrer getroffen wurden. „Ich bin froh, dass wir Gesichtsmasken bekommen haben. Ohne sie wären wir nicht in der Lage gewesen, den Unterricht wieder aufzunehmen und uns auf die Prüfungen vorzubereiten“, erklärt Yampiou. Sie musste allen Mut zusammennehmen, um sich überhaupt für das beschleunigte Lernprogramm anzumelden. Sie ist vorher noch nie zur Schule gegangen, ihr Vater war dagegen. Doch Yampiou hat sich durchgesetzt. Nun hat sie den Kurs als eine der Besten abgeschlossen und kann an einer regulären Schule weiterlernen. Mit ihr haben in diesem Jahr 6230 Kinder vom Programm der „Speed Schools“ profitiert. Yampiou ist stolz auf sich – zu Recht: „Ich habe gute Arbeit geleistet, meine Familie ist glücklich mit mir. Ich will die Schule weiter fortsetzen und Lehrerin werden.“ Infektionsschutz-Trainings und Informationsveranstaltungen zu „Speed Schools“ werden vor allem durch die Unterstützung der Patinnen und Paten finanziert. Mit einer Patenschaft werden Sie Teil eines größeren Plans und engagieren sich auf sehr persönliche Weise. Sie wissen ganz genau, wie Ihr Geld hilft – und auch wem: zum Beispiel Mädchen wie Roufaïata, Kaligueta und Yampiou. 

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