Lugano – Weltstadt im Taschenformat
Schon der Klang dieser Stadt lässt aufhorchen, und spätestens mit dem neuen LAC – Event-Ort für Kunst, Ballett und Klassik – könnte Lugano zum kulturellen Solarplexus weit über das Tessin hinaus werden. Weitere Gründe für einen ausgiebigen Abstecher in die Stadt mit Seeblick
„Addio bella Lugano“ lautet der Titel eines Liedes aus dem 19. Jahrhundert, das die Leute jeweils anstimmten, wenn sie Lugano verliessen. Noch heute ist Lugano am schönsten, wenn man der Stadt den Rücken zukehrt und über den See nach Süden schaut. Denn so zeigt sie ihre ganze natürliche Pracht, einschliesslich der Hausberge Monte Brè und San Salvatore.
Seinen Namen verdankt der 912 Meter hohe Aussichtsberg einer Legende: Demnach soll Jesus, bevor er in den Himmel fuhr, noch einen Zwischenstopp auf dem Gipfel eingeschaltet haben, um einen letzten Blick auf den schönsten Flecken der Erde werfen zu können. Daher der Name San Salvatore, „Heiliger Erretter“.
Kein Wunder, lockte Lugano schon früh Gäste aus aller Welt an. Die Standseilbahn auf den San Salvatore, die dieses Jahr ihr 125-Jahr-Jubiläum feiert, ist ebenso ein Kind der Belle Epoque wie das Hotel Palace, das den Kern des neuen Kunst- und Kulturzentrums LAC bildet, das im September 2015 mit einem grossen Volksfest eröffnet wird. Mit dem rund 300 Millionen Franken teuren LAC, in dem Ausstellungen, Theater- und Ballettvorführungen sowie Konzerte stattfinden werden, will sich Lugano als kultureller Brückenkopf zwischen Norden und Süden etablieren.
Luganos neues Wahrzeichen befindet sich direkt am See respektive am südlichen Ende der Einkaufsstrasse Via Nassa. Einst war die rund 500 Meter lange Via Nassa zusammen mit der Via Pessina der Ort, wo die Fischer sich trafen und ihre Ware feilboten. Daher auch der Name „Nassa“, zu Deutsch „Reuse“. Mit diesem alten Netzsystem wurden nämlich die Fische gefangen.
Tempi passati! Heute bietet die verkehrsfreie Via Nassa in den exklusiven Uhren- und Schmuckgeschäften und Mode-Boutiquen alles, was das Herz begeht – falls es das Portemonnaie zu bezahlen vermag. Überdies gibt es noch eine Reihe von Geschäften und Shops, in denen auch Otto Normalverbraucher Einkäufe tätigen kann. So lockt beispielsweise die Buchhandlung „Fuchs & Reposo“ in der Via Nassa 21 seit Jahren internationale Kundschaft an. Auf einen Schwatz mit Besitzer Ernst Fuchs kam jahrzehntelang bis zu seinem Tod 1962 der weltberühmte Literatur-Nobelpreisträger Hermann Hesse vorbei.
Kunst und Kultur spielen in Lugano mit seinen zahlreichen Museen und Galerien nach wie vor eine zentrale Rolle. Darüber hinaus verfügt die Stadt über den drittgrössten Finanzplatz der Schweiz. Das moderne Lugano verbindet denn auch Business und Eleganz mit südländischer Lebensfreude. Während in den Strassencafés La Dolce Vita zelebriert wird, bieten Parks, Villen, Kirchen, Museen, Restaurants, Festivals und Geschäfte den Besuchern eine Fülle von Emotionen. Sportlern wiederum stehen Schwimmbäder, Radstrecken, Wanderwege, Kletterfelsen und Golfplätze zur Verfügung. Diese Angebotsvielfalt ist mit ein Grund, weshalb einem der Abschied von Bella Lugano heute noch so schwer fällt.
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