Vom Sparer zum Anleger: Vier goldene Regeln
Niedrige Zinsen sind Realität. Viele Sparer müssen miterleben, wie Inflation, Zinsniveau und Steuern ihre Einlagen allmählich aufzehren. Zum Glück gibt es jedoch Chancen, um dem Niedrigzins zu entkommen und Vermögen aufzubauen.
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Deutschland hat zwei Wappentiere, so könnte es scheinen: Neben dem Bundesadler steht auch das Sparschwein hoch im Kurs. Laut Bundesbank hielten die Deutschen im Herbst 2014 enorme 2 Billionen Euro in Bargeld und Spareinlagen. Das Problem: Zinsen gibt es dafür praktisch nicht mehr. Zwar erwartet die Deutsche Bank für 2015 nur eine Inflation von 0,3 Prozent. Doch das und die Abgeltungsteuer reichen meist, um den Minizins vom Sparbuch aufzufressen – unterm Strich machen Sparer dann reale Verluste.
Was tun? „Abwarten lohnt nicht“, sagt Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank. „Sparer sollten umdenken und sich je nach Risikoneigung an den Kapitalmarkt wagen.“ Auf dem Weg vom Sparer zum Anleger lohnt es sich, vier goldene Regeln zu beachten.
1. Persönliche Strategie entwickeln
Vor dem Vermögensaufbau stehen ein paar notwendige Fragen: Habe ich meine Lebensrisiken ausreichend abgesichert? Wie viel Vermögen benötige ich, und wann? Welche Rolle spielt meine Familie? Wie sieht meine berufliche Zukunft aus? Welche Risiken möchte ich eingehen? Sparer sollten mit ihrem Bankberater über ihre Ziele sprechen und gemeinsam einen roten Faden für den Vermögensaufbau entwickeln. Es lohnt sich, diese Strategie regelmäßig zu überprüfen, denn die Kapitalmärkte entwickeln sich dynamisch und persönliche Ziele können sich verändern.
2. Chancen der Kapitalmärkte nutzen
Sparbuch oder Tagesgeldkonto sind gut geeignet, um etwas Geld für Notfälle zurückzulegen. Der Rest des Vermögens sollte langfristig rentabel angelegt werden. Die Kapitalmärkte bieten ungezählte Möglichkeiten, die Rendite- und Risikoleiter hinaufzusteigen – wie weit, das muss jeder Anleger selbst entscheiden. Aktien können langfristig interessante Renditen erbringen, Kursschwankungen an der Börse sind aber immer drin. Staatsanleihen gelten als sicherer, leiden aber unter dem Niedrigzins. Mehr Chancen aber auch mehr Risiken bieten zum Beispiel Anleihen von Unternehmen und Schwellenländern.
3. Vermögen breit streuen
Anlagen, die interessantere Renditen versprechen, sind stets auch mit höheren Risiken verbunden. Um das Verlustrisiko zu vermindern, empfiehlt sich, nicht einseitig auf eine Anlageklasse (zum Beispiel Aktien) zu setzen, sondern das Vermögen aufzuteilen. So können sich die Wertschwankungen einzelner Anlagen mit der Zeit ausgleichen. Eine gute Risikostreuung bei geringem Kapitaleinsatz bieten oft Anlagefonds. Sie sammeln das Geld ihrer Anleger und lassen es von einem professionellen Fondsmanager verwalten. Auf diese Weise können Privatanleger nicht nur in Wertpapiere, sondern sogar indirekt in Immobilien investieren.
4. Passende Anlagelösungen finden
Anleger, die Zugang zum Kapitalmarkt suchen, haben die Qual der Wahl. Angebote gibt es in Hülle und Fülle – allein über 9.000 Publikumsfonds sind in Deutschland zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Für den Einstieg mit wenig Kapital kann sich zum Beispiel ein befristeter Fondssparplan anbieten. Auch ein Multi-Asset-Fonds, der mehrere Anlageklassen kombiniert, ist oft interessant. Anleger mit höherer Risikobereitschaft können direkt in Aktienfonds investieren. Detaillierte Fondsvergleiche werden online angeboten. Eine Auswahl interessanter Fonds finden Sie hier – im Zweifelsfall hilft der Bankberater bei der Wahl des passenden Angebots.